THESIS wird 15: Tagung "Promovieren in Deutschland" war erfolgreich

Posted on: By: Peter Schoner

Unser 15jähriges Bestehen haben wir zum Anlass genommen, die aktuelle Debatte über die Zukunft des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland aufzugreifen. Zum Geburtstag von THESIS kamen am 23. September 50 Menschen in die TU Berlin, um an der Podiumsdiskussion und den Workshops zum Thema "Promovieren in Deutschland" teilzunehmen.

Nach einer Begrüßung mit Vorstellung von THESIS und einer kurzen Einführung zum Thema durch meine Person, herrschte im gut gefüllten Saal gespannte Aufmerksamkeit.

Das besondere Augenmerk der Podiumsdiskussion, die Jan Martin Wiarda von der ZEIT leitete, lag auf den Perspektiven der Doktorandenausbildung in Deutschland. Den Fragen, was können wir anders machen, was können wir besser machen und was können wir vielleicht auch erhalten wollen, stellten sich auf dem Podium Brigitte Göbbels-Dreyling als Vertreterin der Hochschulrektorenkonferenz, Mirjam Müller als Vertreterin der Graduiertenschulen (sie ist Koordinatorin der Humboldt Graduate School) und Johannes Moes, der Sprecher der DoktorandInnengruppe der GEW ist. Mit auf dem Podium saß für THESIS Holger Gutschmidt.

Einig war sich das Podium, dass die Situation der Promovierenden in Deutschland oft schlecht ist und dass eine stärkere Strukturierung der Promotionsphase Sinn macht. Über Inhalte und Ausgestaltung der Phase wurde heftig diskutiert. Ist das Humboldtsche Ideal der Einheit von Forschung und Lehre veraltet? Welche Rolle kann der Aspekt der individuellen Persönlichkeitsbildung in einer Graduiertenschule haben und welche Freiräume brauchen Nachwuchswissenschaftler? Die Lösung liegt wohl in der individuellen und den einzelnen Fächerkulturen angepassten Organisation der Promotionsphase. Wie unterschiedlich die Bedingungen des Promovierens in den einzelnen Fächern sind und welche unterschiedlichen Auffassungen hinsichtlich der Frage, was denn der Sinn einer Promotion sei, existieren, wurde nicht zuletzt auch durch die Publikumsbeiträge deutlich. Die Gespräche wurden in der Kaffeepause fortgesetzt, wo es zur physischen Stärkung Getränke, Muffins und Obst gab.

Danach teilten sich die Teilnehmer in die drei Workshops auf. Themen der Workshops waren: "Der Forscher als Künstler" (mit Vorträge von Urs Leander Tellkamp und Annette Knaut), "Eine Europäische Charta für Forscher" (diese wurde von Max Reinhardt vorgestellt und diskutiert) und "Promovieren mit Kind" (Ulrike Briede berichtete über die rechtliche und soziale Situation).