Exodus - Karrierewege für junge WissenschaftlerInnen im Ausland

Die Phase zwischen Doktor und Professur („Pos-Doc“) gilt in Deutschland mit guten Gründen als wenig attraktiv: Die sozial abgesicherte Vollzeitbeschäftigung mit planbarer Zukunftsperspektive ist inzwischen für junge WissenschaftlerInnen eine Ausnahme. Die Regel ist eine Aneinanderreihung von befristeten Verträgen, halben Stellen und/oder der Bewerbung auf Stipendien mit sinkenden Förderquoten. Oft ist die „Post-Doc“-Phase auch in Bezug auf das erzielte Einkommen prekär. Dazu gelten ForscherInnen in Deutschland auch mit 35 oder 40 Jahren noch als „wissenschaftlicher Nachwuchs“, denen nur ein relativ unselbständiges Arbeiten zugetraut wird. Nicht zuletzt ist die berufliche Zukunft in der Wissenschaft selbst bei sehr guten Leistungen keinesfalls gesichert, denn „tenure tracks“ sind rar. Den Weg durch den „Flaschenhals“ zur Professur, der einzigen Berufsperspektive für Post-Docs innerhalb des deutschen Universitätssystems, schafft die Mehrheit der Post-Docs nicht. Nicht wenige stehen nach langen Jahren des wissenschaftlichen Arbeitens unter materiellen Entbehrungen vor dem beruflichen Nichts.
Der Weg ins Ausland erscheint angesichts dieser Perspektiven fast schon als natürliche Perspektive. Der amerikanische "Assistant Professor", der französische "Maître de Conférences" oder auch der britische "Lecturer" werden oftmals als attraktivere berufliche Angebote an junge WissenschaftlerInnen genannt.
Aber wie stellt man es an, nach der Promotion erfolgreich den Weg ins Ausland zu gehen? Welche Vor- und Nachteile bieten Post-Doc Positionen in verschiedenen anderen Ländern? Sind diese im Vergleich mit dem deutschen Wissenschaftssystems wirklich besser, oder existiert das „Utopia Ausland“ vielleicht gar nicht? Kann eine längere Post-Doc Phase im Ausland als Sprungbrett auf eine deutsche Professur dienen? Oder führt der Weg ins Ausland vielleicht in die berufliche Sackgasse?
Diese und andere Fragen sollen im Workshop mit ThesianerInnen, die selbst Post-Doc Erfahrungen im Ausland gesammelt haben diskutiert werden.

Dieser Workshop ist Teil des THESIS-Jahrestreffens 2013 und kann von den Tagungsteilnehmern ohne Aufpreis besucht werden.

Termin
Ende
Referent*innen
Ort

Waldschlösschen

Reinhausen (Göttingen)

www.tagungshaus-waldschloesschen.de

Anreise

Das Tagungshaus Waldschlösschen liegt 13 km südöstlich von Göttingen – im geographischen Zentrum Deutschlands. Das Haus ist schnell zu erreichen über den ICE-Bahnhof Göttingen. Von dort fahren Linienbusse binnen zwanzig Minuten direkt zum Waldschlösschen. Auch mit dem Auto ist das Haus von den Autobahnen A7 und A38 in jeweils etwa einer Viertelstunde anzufahren.