Ist Wirtschaft wirklich kompliziert?
Im Bereich der Ökonomie wird häufig versucht, klare Handlungsempfehlungen für eine effektive Wirtschaftspolitik abzuleiten. Wirtschaftliche und politische Entscheidungen sind jedoch auf Grund ihrer Komplexität immer schwerer zu fällen und durchzusetzen, da Einflüsse und Wirkungen weder von den Beteiligten selbst noch von den Betroffenen wirklich überblickt werden können. In der Konsequenz werden wichtige Weichenstellungen entweder gar nicht vollzogen oder getroffene Entscheidungen haben letztlich eine völlig andere als die eigentlich beabsichtigte Wirkung. Als alternativer Ansatz hat sich seit Beginn der 1990er Jahre der noch junge Wissenschaftszweig der Computational Economics entwickelt, der durch die Nutzung moderner Rechnertechnologie einen neuen Zugang zu bestehenden ökonomischen Fragen eröffnet und somit eine interdisziplinäre Schnittstelle zwischen Informatik sowie Sozial- und Wirtschaftswissenschaft darstellt. Durch die Verwendung von Software-Agenten ist so auch die Modellierung von Strategien, Verhalten und Lerneffekten möglich. Wie dies gehen kann und welche Probleme hierbei auftreten können wird recht anschaulich erklärt. Euch erwartet diesmal auf jeden Fall ein wirklich interdisziplinärer Vortrag, der sich vor allem mit Abläufen aus dem täglichen Leben beschäftigt und somit sicher auch interessant für andere Fachrichtungen ist.
„Traditional economics models incredibly smart people in unbelievably simple situations, while the real world is more accurately described by believably simple people coping with incredibly complex situations.“ (Alex Leijonhufvud, 1996)
Raum: FR 6508
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