Es singt und lacht

Produktion von regelmäßigen und unregelmäßigen Verben
im Deutschen

Psycholinguistik interessiert sich für die Mechanismen im Gehirn bei jeglicher Sprachverarbeitung, z.B. sprechen, lesen oder hören. Dazu werden empirische Daten erhoben und zur Theoriebildung verwendet. Im Vortrag geht es in erster Linie um die Produktion (das laute Aussprechen) von deutschen Verben. Im Deutschen und einigen anderen Sprachen gibt es verschiedene Typen von Verben: unregelmäßige Verben (z.B. singen), die ihren Stammvokal unvorhersagbar ändern können und regelmäßige Verben (z.B. lachen), die in allen Zeitformen den gleichen Stamm haben. Psycholinguistische Experimente im Deutschen und anderen Sprachen haben gezeigt, dass die Produktion von unregelmäßigen Verben etwa 100 ms verzögert ist im Gegensatz zu regelmäßigen Verben. Dafür gibt es verschiedene Erklärungen. Anhand einer dritten Klasse von Verben - Verben, die im Präsens regelmäßig und im Präteritum unregelmäßig konjugiert werden (z.B. beißen) - zeige ich Probleme einer bisherigen Theorie und stelle eine neue Erklärung vor, bei der die Anzahl der möglichen Stämme eines Verbs ein entscheidender Faktor ist.

Raum: FR 6508

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