Bildung, Forschung und Innovation zur Hauptpriorität für den nächsten Haushaltsrahmen der EU machen

Posted on: By: Thesis

Brief an den Finanzminister, den Außenminister und der Ministerin für Forschung und

Bildung



Sehr geehrter Herr stellvertretender Bundeskanzler Scholz,

Sehr geehrter Herr Bundesminister Maas,

Sehr geehrte Frau Bundesinisterin Karliczek,



mit diesem Schreiben möchten wir uns in die Debatte zur Ausgestaltung des Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizon Europe” im Rahmen des nächsten siebenjährigen Finanzrahmens der Europäischen Union einbringen.

Während das Europäische Parlament im April 2019 ein Budget von 120 Mrd. Euro vorgeschlagen hat, fällt das im Juni 2019 von der Kommission vorgestellte Budget mit nur 94,1 Mrd. Euro deutlich geringer aus. Auch wenn dieser Betrag das Budget der vorherigen Finanzierungsperiode übersteigt, ist der geplante Anteil zur Finanzierung von Forschung in der Finanzplanung gegenüber den zu adressierenden gesellschaftlichen Herausforderungen nicht sehr ambitioniert.



Die Finanzierung exzellenter Forschung in Europa ist eine strategische Investition, die wichtige Grundlagen für zukünftige technologische Entwicklungen, Innovationen und die Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen schafft, ebenso zur allgemeinen Attraktivität des Forschungsstandortes Europa beiträgt. Eine unzureichende Finanzierung von Grundlagenforschung schränkt die Möglichkeiten Europas ein, an der Spitze der Wissensökonomie zu stehen und Wachstum auf der Basis technologischer und sozialer Innovationen herbeizuführen.



Deshalb fordern wir,



(1) in Übereinstimmung mit den Forschungszielen der Europäischen Union die Sicherung der Finanzierung von “Open Science” in allen drei Säulen des Programms Horizon Europe, einschließlich des Europäischen Forschungsrats und der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen, in der Höhe des vom Europäischen Parlaments vorgeschlagenen Budgets,



(2) die Bereitstellung von Finanzmitteln für Grundlagenforschung in den Säulen 2 und 3. Die Entscheidungen über die finanzielle Ausgestaltung des EU-Programms Horizon Europe beeinflussen die Arbeit von Tausenden exzellenten jungen europäischen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, die innerhalb der EU ihre Dissertation erarbeiten und oder derzeit als Post-Docs und Juniorprofessoren und Juniorprofessorinnen an wissenschaftlichen

Erkenntnissen arbeiten.



Wird die EU hierbei ihre Verantwortung wahrnehmen und die talentierten Studierenden und Forschenden halten, indem sie ihnen die besten Rahmenbedingungen bietet und es ihnen ermöglicht, die Zukunft mitzugestalten? Oder wird

Europa sie ziehen lassen und zulassen, dass die talentierten Forschenden ihre Arbeit in China oder Nordamerika vorantreiben? Wird die EU ​der ​Innovationskontinent in 2025 sein und Talente aus der ganzen Welt anziehen? Oder wird es Europa zulassen, dass andere Kontinente oder Länder einen unaufholbaren Vorteil in der Forschung und Entwicklung erlangen und Europa technologisch abhängen?



Da die Entscheidung des Europäischen Rates näher rückt, fordern wir Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aller wissenschaftlichen Fachgebiete, in Technologie, Mathematik, Sozialund Humanwissenschaften einen Kompromiss hinsichtlich der Budgetplanung, der sich am Vorschlag des Europäischen Parlaments orientiert und der somit die Leistungsbereitschaft der Europäischen Union hinsichtlich Bildung, Forschung und Innovation bekräftigt.

Mit freundlichen Grüßen,



i.A. Dr. Anja Hagedorn

Mitglied des Vorstandes bei Thesis e.V

 

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