Promovieren mit Kind(ern)

Die Arbeitsgruppe Eltern möchte ein Forum bieten für Promovierende und Promovierte, die Kinder haben bzw. gerne Kinder bekommen wollen. Promovierende mit Kind fühlen sich im Hochschulalltag in Deutschland mit ihren Sorgen und Nöten oft allein gelassen. Meist sind sie in ihrer Arbeitsgruppe die einzigen wissenschaftlichen Mitarbeiter, die Kinder haben. Die Arbeitsgruppe Eltern ermöglicht den Erfahrungsaustausch mit anderen promovierenden und promovierten Eltern.

Zum "Promovieren mit Kind" erschien die "Eltern-THESE" , Heft 85 unserer Vereinszeitschrift.

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Mother feeding baby and using latop
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Junger Vater

Promovieren mit Kind? Na klar!

Zur Situation promovierender Eltern

Doktorandinnen, die ein Kind bekommen, sehen sich leider oft damit konfrontiert, dass ihr Doktorvater oder ihrer Doktormutter annehmen, sie hätten als Mutter kein Interesse mehr an einer wissenschaftlichen Karriere und müssten nicht weiter gefördert werden. Doktoranden, die Väter werden, sind diesen Unterstellungen meist nicht ausgesetzt, selbst in den Fällen, in denen sie in Wirklichkeit den größten Teil der anfallenden häuslichen Aufgaben übernehmen. Die meisten Professoren in Deutschland sind leider noch immer der Ansicht, dass eine wissenschaftliche Karriere nur im Rahmen einer klassischen männlichen Erwerbsbiographie möglich ist. Folgt man diesem traditionellen Rollenbild, so müsste ein guter Wissenschaftler auch heute noch von jeglichen häuslichen Aufgaben entbunden sein, so dass er sein Leben voll und ganz der Wissenschaft widmen kann. Kinder kann man in einem solchen Modell nur bekommen, wenn man einen Partner hat, der mit dem Nachwuchs zu Hause bleibt und dem anderen den Rücken für die berufliche Karriere freihält. Da es heutzutage schwer ist, im akademischen Umfeld einen solch aufopferungsvollen Partner zu finden, bleiben die meisten wissenschaftlichen Mitarbeiter an deutschen Universitäten kinderlos - das betrifft Männer wie Frauen.